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Weihnachten und Festtagsgerichte in Wien – einst und jetzt (Teil 2)

Weihnachtsgenüsse im Wandel der Zeit

Ein festlich geschmückter Christbaum, unzählige Geschenke, Festmenüs am Weihnachts-, Christ- und Stefanitag, im Kreis der Familie oder mit Freunden – so sieht heute beim Großteil von uns das Weihnachtsfest aus. Gemütliches Beisammensein und gutes Essen stehen im Mittelpunkt des Geschehens. – War das auch in früherer Zeit so? Was kam einst auf den Wiener „Festtagstisch“?

Fortsetzung des Artikels vom 15. Dezember 2011

Zeiten der Entbehrungen

Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurden die Festtagsgerichte aufgrund des allseits herrschenden Mangels an Nahrungsmitteln bescheidener. Bohnensuppe, Schöpsernes und Grießschmarren standen nun am weihnachtlichen Speiseplan. – Erst die sog. „Wiener Gesellschaft“ um das Jahr 1928 bis in die 30er Jahre ließ die Wiener Küche wieder hochleben.

Leider währte das Hochgefühl nicht lange – mit der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich und dem Beginn des 2. Weltkrieges kam eine Zeit der Entbehrungen. Sofern überhaupt genug zu essen da war, gab es Eintöpfe, Aufläufe und Schmarren. – Die anschließende Besatzungszeit brachte schließlich Unbekanntes wie „Corned Beef“ oder Dosenfisch, wofür die ausgehungerten Menschen nach den Kriegsjahren mehr als dankbar waren. Die weihnachtliche „Stosuppe“ oder die „Fischbeuschelsuppe“ am Hl. Abend waren aufgrund des bis 1952 herrschenden Frischfleischmangels allgegenwärtig.

Und dann?

Amerikanisierung und Internationalisierung machten auch vor der Wiener Küche nicht halt. Das  „Hawaii-Schnitzel“ fand sich nun neben Mayonnaiseei auf den Weihnachtsmenükarten der sogenannten „Sinalco“-Epoche. Küchenchefs wie Franz Ruhm und Karl Duch ebneten in den Nachkriegsjahren den Weg für die „Neue Wiener Küche“. Neben den erklärten Wiener Nationalgerichten Wiener Schnitzel, Tafelspitz und Backhhendl etablierten sich speziell zu Weihnachten wieder Karpfen, gebratene Ente und Gans, Rostbraten und die allseits beliebte Weihnachtsbäckerei. 

Heute haben wir kulinarisch die Qual der Wahl. Ob italienisch oder asiatisch angehaucht, light oder deftig, klassisch wienerisch oder modern österreichisch. Oft werden Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben: Am Hl. Abend jedes Jahr der Gebackene Karpfen, am Christtag die Weihnachtsgans, am Stefanietag der große Braten. Alle Möglichkeiten stehen uns offen, es wird zu Hause gekocht oder in Restaurants gefeiert und gut gegessen. Auch die Schick-Restaurants haben wieder köstliche Weihnachtsspezialitäten in ihrem Repertoire.

Was kommt bei Ihnen an den Weihnachtsfeiertagen auf den Tisch? Was für eine kulinarische Gaumenfreude wünschen Sie sich auf Ihrer Festtagstafel? Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Ich wünsche Ihnen schon jetzt ein frohes und genussvolles Weihnachtsfest!

Wer es genauer wissen will: Buchempfehlung „Heut‘ muss der Tisch sich völlig bieg’n“, Wiener Küche und ihre Kochbücher, von Julia Danielczyk, Isabella Wasner-Peter u.v.m. – mit geschichtlichen Hintergründen, Menüfolgen und Rezepten von einst bis jetzt.



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