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Silvesterbräuche – mit Stimmung ins Neue Jahr

Prosit Neujahr!

Der Jahreswechsel rückt näher – haben Sie schon Glücksbringer für Ihre Lieben besorgt? Im Handel gibt es sie ja schon seit ein paar Wochen, die Schweinchen, Rauchfangkehrer und Kleeblätter. Es gibt viele Silvesterbräuche, werfen Sie mit mir einen Blick auf deren Ursprung – wer weiß, vielleicht bringt das auch ein wenig Glück …

Silvester – das magische Datum des Jahreswechsels 30177 Silvester 2 web

Als Silvester wird in vielen europäischen Sprachen und Ländern der 31. Dezember, der letzte Tag des Jahres, bezeichnet. Nach dem römisch-katholischen Heiligenkalender steht  Papst Silvester I. († 31. Dezember 335) mit seinem Namen hinter diesem Tag. Über Papst Silvester I. wird berichtet, er habe Kaiser Konstantin vom Aussatz geheilt und ihn danach getauft. In seiner Amtszeit fand auch das Konzil von Nicäa statt, dessen Hauptthema die Gottheit Christi war. 

Das Jahresendfest feierten bereits die Römer, erstmals im Januar zu Beginn des Jahres 153 v. Chr., als der Jahresbeginn vom 1. März auf den 1. Jänner verschoben wurde. Die Feuer-Feste am Jahresende haben alte germanische Wurzeln.

Auf Silvester folgt mit dem der 1. Jänner der Neujahrstag des folgenden Jahres. In einigen Gegenden Deutschlands und auch in Österreich, Kroatien, Slowenien und Serbien heißt der Tag daher, quasi als Gegenstück zum folgenden Neujahrstag, auch Altjahrstag.

Das Kirchenjahr endet allerdings nicht zu Silvester, sondern am Vorabend des 1. Adventsonntags.

Vom Räuchern bis zum Feiern

Rau(h)nächte, gewaschene Wäsche und Geborgtes

Der Tag des Jahreswechsels ist auch eine Rauhnacht. Die Rauhnächte (auch Raunächte oder Rauchnächte) sind 12 Nächte um den Jahreswechsel, denen im europäischen Brauchtum oft besondere Bedeutung zugemessen wird. Die Wortherkunft ist umstritten. Eine Variante geht es auf das mittelhochdeutsche Wort rûch ‚haarig‘ zurück, das in dieser Bedeutung in der Kürschnerei als Rauhware oder Rauchware für Pelze noch in Verwendung ist. Es bezieht sich dabei auf mit Fell bekleideten Dämonen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben.

Eine andere Variante geht vom traditionellen Beräuchern der Ställe mit Weihrauch durch den Priester oder den Hofbauern aus. Diese Erklärung ist ebenfalls sehr alt, schon um 1520 wurde über das Ausräuchern berichtet. Dabei wurde Glut mit Weihrauch, mancherorts auch mit den Oster-Palmzweigen, vermischt; damit zog das Familienoberhaupt, gefolgt vom Rest der Familie, in einer der Rauhnächte durch das Haus und die Ställe, um Unheil und böse Geister und Hexen fernzuhalten. Im Alpenraum wird dieser Brauch noch heute gepflegt, im städtischen Gebiet nicht mehr.

Ein weiterer Brauch besagt, dass zu Silvester keine Wäsche gewaschen und aufgehängt werden darf. In den Rauhnächten schwirren die Seelen der Verstorbenen umher, die sich leicht in der Wäsche verfangen können. Und das bringt klarerweise Unglück.

Silvesterpfad - Copyright Wien Tourismus/Karl Thomas

Silvesterpfad – Copyright Wien Tourismus/Karl Thomas

Es heißt auch, dass man Geborgtes bis zu Silvester wieder seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben soll, da auch das sonst nichts Gutes nach sich zieht.

Silvesterpfad und Walzerklänge

Das stille Fest des Jahreswechsels mit Familie und Freunden wurde in den letzten Jahrzehnten von lautem Treiben, Feuerwerk und Silvesterkrachern abgelöst, was ja auch – je nach persönlichem Geschmack – seinen Reiz hat, man denke nur an den „Wiener Silvesterpfad“ (seit 1990), bei dem man mit Freunden und Gästen aus dem In- und Ausland mitten in der Wiener City zwischen verschiedenen Bühnen und Ständen ins Neue Jahr tanzen und feiern kann. Zahlreiche Restaurants – wie zum Beispiel auch die Schick-Restaurants Kronprinz Rudolph, Das Schick und Wiener Wirtschaft – bieten spezielle Galamenüs- und –buffets, Tanzveranstaltungen, Clubbings und Silvesterpartys an, für jeden Gusto und Geldbeutel findet sich das passende Programm für diesen speziellen Abend.

Wenn dann um 24.00 Uhr die „Pummerin“ im Stephansdom geläutet und in ganz Österreich per TV oder Radio übertragen wird, und wenn dann der Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß erklingt, ist Neujahrsglückseligkeit angesagt. Die Sektkorken knallen dann hoffentlich fast so laut wie die farbenfrohen Feuerwerke und vertreiben in „alter Tradition“ die bösen Geister.

Doch auch einige „ruhigere“ Bräuche sind geblieben.

Guten Rutsch!

„Guten Rutsch!“ oder „Einen guten Rutsch ins neue Jahr!“ oder „rutsch guet übere“ (in der Schweiz) ist ein im deutschsprachigen Raum verbreiteter Silvester- beziehungsweise Neujahrgruß: Dem Angesprochenen wird gewünscht, dass er gut und wohlbehalten ins Neue Jahr kommen möge. Nachweisen lässt sich der Gruß etwa ab dem Jahr 1900. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm findet sich neben den Erklärungen für das Verb „rutschen“ als sich „gleitend bewegen“, „von freiwilligem und unfreiwilligem gleiten“ oder „kriechen“ auch die freieren Verwendungen des Wortes mit „da rutscht’ ich fort“ und „sonntag rutscht man auf das land“ durch Johann Wolfgang von Goethe. Für das Femininum „die Rutsche“ ist bei den Grimms mit der Wendung „glückliche rutsch“ ebenfalls die Bedeutung „Reise“ oder „Fahrt“ nachgewiesen (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Guten_Rutsch).

GlücksbringerSilvester Stimmung 1 8Z7I0219 zug.

Das Verschenken von Glücksbringern gehört zu Silvester wie Ostereier zu Ostern. Hier die Herkunft der am häufigsten verschenkten Symbole:

Vierblättriges Kleeblatt:
Da vierblättrige Blätter des Klees in der Natur sehr selten sind, braucht man einiges an Glück, um eines zu finden. Hierbei ist es angeblich wichtig, dass das Kleeblatt zufällig gefunden wurde und nicht gezüchtet ist. (Gezüchtete Kleeblätter dagegen sollen wiederum das Pech anziehen.) Auf Reisen mitgeführt schützt es den Reisenden und näht man es in die Kleidung ein, soll er vor dem Bösen schützen.

Die Legende dazu: Die biblische Eva nahm ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mit. Der Besitzer eines vierblättrigen Kleeblattes soll demnach ein Stück vom Paradies besitzen.

Glücksschwein:
Bereits für die Germanen war der Eber ein heiliges Tier. Das Schwein ist ein Zeichen für Wohlstand und Reichtum. Darüber hinaus galt bei den Griechen und Römern derjenige als privilegiert, der über viele Schweine, und somit letztendlich auch Nahrung, verfügte. Meist wird aber kein lebendes Ferkel verschenkt, sondern symbolisch eine Nachbildung. Bei Wettbewerben im Mittelalter bekam der Letzte als Trostpreis ein Schwein. Er hatte damit das Glück, „Schwein gehabt“ zu haben.

Rauchfangkehrer:
Früher war es eine Katastrophe für ein Haus, wenn der Kamin verstopft war oder schlecht zog, denn dann konnte das Essen nicht mehr zubereitet werden und es wurde kalt im Haus. In einer solchen Situation brachte der Rauchfangkehrer die Rettung. Er säuberte den Kamin und brachte so das „Glück“ zurück. Ferner brachte die Reinigung den Vorteil, dass sich der angestaute Ruß nicht entzündete und es nicht zum Häuserbrand kam. Heute soll es auch Glück bringen, einen Rauchfangkehrer zu berühren oder den goldenen Knopf anzufassen.

Fischbiskotten:
Von der Wiener Traditionsfirma Manner stammen die leckeren Fischbiskotten, die vor Mitternacht gegessen angeblich Glück bringen sollen, jedoch nur, wenn man sie von der Flosse weg zum Kopf knabbert, so dass „das Glück nicht mehr davonschwimmen kann“.

Bleigießen:
Das Bleigießen ist ein Orakel-Brauchtum, das heute vorwiegend am Silvesterabend praktiziert wird. Es war aber schon bei den alten Römern verbreitet, die als erstes Volk in größerem Maßstab die Bleiverhüttung betrieben. Bleistücke werden in einem Löffel über einer Kerze erhitzt, bis sie geschmolzen sind. Das geschmolzene Metall wird dann in eine Schüssel mit kaltem Wasser gegossen, wo es zu verschiedenen Formen erstarrt. Die Gestalten dieser Bleistücke werden frei interpretiert und zum Wahrsagen für das Neue Jahr verwendet.

Kein Geflügel am Silvestertisch!
Zu Silvester sollte man Fisch oder Schwein essen, beides bringt Glück. Geflügel birgt die Gefahr, dass das Glück im folgenden Jahr „davonfliegt“.

Derart gut gewappnet, starten Sie bestimmt bestens ins Neue Jahr – und halten vielleicht auch Ihre Neujahrsvorsätze durch.Silvester Schweinchen Marz. 8Z7I0227

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
GUTEN RUTSCH und VIEL GLÜCK IM NEUEN JAHR!

 

Bildquellen: © Wien Tourismus/Karl Thomas



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