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Friedhof Seegasse

Der Friedhof in der Seegasse ist einer der ältesten noch existierenden jüdischen Grabstätten. Man betritt den Friedhof durch ein Altersheim.

Wann der Friedhof angelegt wurde, ist heute leider nicht mehr nachweisbar. Man muss aber sagen, dass mit rund 500 Jahren der älteste Grabstein ein beachtliches Alter aufweist. Dazu kommt noch, dass dies zu einer Zeit geschah, als keine organisierte jüdische Gemeinde existierte. 1629 wurde der Friedhof das erste mal offiziell erwähnt und eingetragen.

Im Jahr 1670 wurden die Juden vertrieben,  jedoch hat eine wohlhabende Wiener Geschäftsfamilie eine hohe Summe an die Gemeinde bezahlt, um den Weiterbestand des Friedhofs zu sichern. Um 1700 wurde Samuel Oppenheimer als Eigentümer des Friedhofs eingetragen – sein Grabstein befindet sich noch heute am Friedhof. Er ließ die Ruhestätte instand setzen und baute eine Mauer welche den Friedhof umrandet.

Wie zahlreiche Gebäude in Wien wurde auch das Schloss Schönbrunn durch jüdische Gelder saniert. Diego d’Aguilar (welcher am Friedhof in der Seegasse bestattet ist) lieh Maria Theresia (auf heute umgerechnet) rund € 6,7 Mio für den Umbau ihrer Sommerresidenz.

Im Jahr 1941 beschloss die Gemeinde Wien die Auflösung der jüdischen Friedhöfe – einige wenige noch in Wien verbliebene Juden gelang es 1943 unter großen Gefahren einige Grabsteine zu retten und am Zentralfriedhof zu vergraben.  Jahre später wurde diese entdeckt und erfolgreich wieder am Friedhof Seegasse aufgestellt.

Ich persönlich war schon einige Male am Friedhof Seegasse, um  eine Kerze anzuzünden und den Toten den letzen Respekt zu zollen. Das Bild wurde von Herrn Peter Buocz gemacht.



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