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Das 3. Mann Museum im Detail

Film Plakat 1963 ©3. Mann Museum

Wer und vor allem wo ist Harry Lime?

Diese Fragen beschäftigen weltweit seit dem Jahr 1949 mittlerweile Generationen. Ein heißer Tipp: Weitere spannende Hinweise zur Spurensuche finden Sie in der Preßgasse 25 im 4. Bezirk

Im Museum

Im Museum

Mit sehr viel Liebe und Leidenschaft begann Herr Strassgschwandtner Anfang der 90er mit der Sammlung von Plakaten und Premierenankündigungen aus mehr als 20 Länder und außerdem noch vieles weitere rund um den 3. Mann Film: Autogrammkarten, Pressefotos, Zeitungsartikel etc. Immer mehr Material kam auf ihn und auf Frau Höfler, seine Gattin, die mittlerweile ebenfalls die Sammelleidenschaft gepackt hat, zu.

Das große Interesse, vor allem aus dem englischsprachigen Raum, bewegte beide dazu, dieses herrliche private Museum zuerschaffen. In vielen, vielen Arbeitsstunden mit viel persönlichem und finanziellen Einsatz ohne öffentliche Förderungen, erschafften beide ein herausragendes Museum, welches sich im Lauf der Jahre zu einem Selbstläufer entwickelte. In den Räumlichkeiten steht der Film „Der dritte Mann“ und alles rund um den Film im Fokus. Alles nur erdenkliche und erhältliche Material und Hintergrundberichte sind dort ausgestellt.

Drei Abschnitte im 3. Mann Museum

Den sehr gelungenen Einstieg bilden in Teil 1 alle Sammelobjekte rund um Stars, Lobbycards, Scripts, Backstage, den Regisseur, den Produzenten und die Autoren.

Filmplakat ©3. Mann Museum

Filmplakat ©3. Mann Museum

Im Herzstück, dem Teil 2, findet man alles rund um die berühmte Filmmusik, Anton Karas und seine Zither. Als große Überraschung entdeckt man in diesem Teil einen alten Filmprojektor, mit dem auch tatsächlich schon vor dem Krieg vorgeführt wurde. In etwas modifizierter Form wird den Besuchern eine kurze, spannende Filmsequenz aus dem Film vorgespielt.

Das historische Sahnehäubchen bietet der Teil 3. Wien in der Nachkriegszeit: 1945 bis 1955, historisch, markant, informativ, die damalige Situation der Stadt und seiner Bewohner hautnah erleben. Bei der näheren Besichtigung läuft einem mehrmals der Schauer über den Rücken. Besonders gefesselt haben mich die vielen Bilder von zerstörten Bauwerken des damaligen Wien.

Sogar der Luftschutzkeller wurde nachgebaut und einbezogen. Beeindruckt stelle ich mir gerade meinen Vater vor, der damals 5/6 Jahre alt war, wie er mit seiner Mutter und den Geschwistern im Luftschutzkeller in einer Ecke kauerte und wie viele andere Wiener das Kriegsende mit Sirenen und Einschlägen abwarten musste.

Wien in der Nachkriegszeit ©3. Mann Museum

Wien in der Nachkriegszeit ©3. Mann Museum

Etwas nachdenklich verlasse ich über die Wendeltreppe, in den Shop gelangend, den 3. Teil des Museums. Frau Höfler erwartet mich dort und erkundigt sich nach meinen ersten Eindrücken und Höhepunkten vom 3. Mann Museum. So intensiv Geschichte erleben, das ist den beiden Museumsbetreibern wahrlich mehr als gelungen und alles ohne Sponsoren und Förderungen. Die große Nachfrage nach dem 3. Mann Museum beweist den Erfolg.

Meine Höhepunkte im Museum

• Beeindruckende, illustrierte Filmplakate aus verschiedensten Ländern.
• Der historische Filmprojektor; durch Kontakte des Vaters von Frau Höfler wurde diese Anschaffung getätigt.
• Die umfangreiche Tonträgersammlung der Filmmusik.
• Herausragend ist das ganze Museum, aber am allerspannendsten war für mich der historisch beleuchtete 3. Abschnitt.
• Viele praktische Souvenirs bietet der Shop an.

Einblicke zum 3. Mann – Backstage

Interessant ist auch, dass es eine „amerikanische Fassung“ des Films gibt, ein paar Minuten kürzer und anders, einfach um Amerika nicht allzu einfältig zu präsentieren, wie im Originalfilm angedeutet.

Da einige bekannte einheimische Schauspieler mitwirkten, hatte die Filmcrew keine Probleme, tatsächlich in realen Wiener Wohnungen zu drehen. Jeder Wohnungsbesitzer war stolz, einem Wiener Schauspiel-Star seine Wohnung als Drehort zur Verfügung zu stellen.

Orson Welles war ein etwas eigenwilliger Weltstar und wollte nicht wirklich im Kanalsystem von Wien drehen. Er wurde zwar überredet, jedoch meist durch einen Stuntman ersetzt. Außerdem baute man in Londoner Studios einen Abschnitt des Kanalsystems originalgetreu nach, um ihm weiter entgegen zu kommen. (Im Film bemerkt man das durch die sichtbare Atemluft von Harry Lime im kalten Wiener Kanalsystem. Während hingegen der Atem von Orson Welles in den im nachgebauten Kanalsystem gedrehten Sequenzen, unsichtbar bleibt.)

Ebenfalls beeindruckend: Ein ausgestelltes Original Wiener Kanalgitter, welches belegt, dass im Film mit einem Kartonnachbau getrickst wurde, da sonst durch die Tiefe des Gitters die Finger nicht sichtbar gewesen wären.

Öffnungszeiten des 3. Mann Museums

Jeden Samstag 14.00 bis 18.00 Uhr
Führungen nach Vereinbarung. (deutsch und englisch)
Nach Terminbekanntgabe finden Nachtführungen und Konzerte statt. Auch eine Tour „Nachkriegswien“ mit Hrn. Strassgschwandtner kann gebucht werden.

Mein Tipp

An einem Samstag, nach einem herrlichen Frühstück in Ihrem Hotel, fahren Sie mit der U-Bahn bis zum Karlsplatz, dort erforschen Sie die Sezession und schlendern danach über den Naschmarkt stadtauswärts zum anschließenden Flohmarkt, danach machen Sie sich auf den Weg zur Preßgasse zum 3. Mann Museum. Nach diesem aufregenden Tag haben Sie sich etwas Entspannung zum Beispiel in der Wiener Wirtschaft, dem Restaurant im Hotel Erzherzog Rainer, nur einen Steinwurf entfernt von der Preßgasse, verdient.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Vom Schick Hotel Erzherzog Rainer zu Fuß in etwa 5 Minuten Gehzeit erreichbar.
Von allen anderen Schick Hotels: mit der U4 bis Kettenbrückengasse, dort bis zur Preßgasse und direkt zur Hausnummer 25.

Quellen: Arthaus Premium „Der dritte Mann“ – DVD, Dritte Mann Museum „Museumskatalog“, „Katalog Nachkriegswien“, „Der dritte Mann in Japan“, https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Karashttp://www.3mpc.net/samml.htm

Vielen herzlichen Dank an die Museumsbetreiber Herrn Stassgschwandtner und Frau Höfler für die ganz tolle, sehr freundliche Unterstützung.



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