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Gemma, Gemma – Das Wien Museum im Aufbruch

Rückblicke, Einblicke und Ausblicke

In einem Monat ist es soweit – das Wien Museum Karlsplatz schließt seine Pforten, um mit einer umfangreichen Sanierung und Erweiterung des Hauses zu starten. Einige Jahre soll die Verwandlung des Wien Museums zu einem ansprechenden und zukunftsweisenden Stadtmuseum und Zentrum der Begegnung dauern. Bis 3. Februar 2019 werden mit der Ausstellung „Gemma, Gemma“ (eine Hommage an die Geschichte der „Arche Noah“) nochmals Einblicke in das vielfältige Programm und die vergangenen Aktivitäten des Hauses gegeben, sowie – was noch viel interessanter ist – Ausblicke auf Zukünftiges gewährt. Man darf gespannt sein und sich freuen.

Eine Ausstellung – fünf Präsentationen

Rendering Frontansicht Wien Museum Neu September 2018 (c) CWR Architekten

Teil 1: Das Wien Museum „Neu“ stellt sich vor

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Wien Museum „Neu“ soll ein Stadtmuseum werden, das der Metropole Wien gerecht wird, ein repräsentativer Platz für hochkarätige Sammlungen und Ausstellungen, ein Ort der Begegnung, städtebaulich eine Aufwertung des Karlsplatzes in Form eines urbanen Treffpunkts, eines lebenswerten öffentlichen Raumes für alle am Puls der Stadt. Der erste Raum der Ausstellung bietet einen Blick in die geplante Zukunft des Hause in Form von Renderings, Modellen und eines von Stefanie Hilgarth gestalteten Videos. Gleichzeitig wirft man hier aber auch einen Blick zurück in die Geschichte des Hauses – unzählige Plakate vergangener Ausstellungen zeigen die Bandbreite des Hauses.

Teil 2: Paarweise – Oskar Laskes Arche Noah-Fries

Im zweiten Raum der Ausstellung  werden – als Anspielung auf das Wien Museum „Neu“ Teile von Oskar Laskes Wandfries „Die Arche Noah“ gezeigt. Der Fries wurde von Laske 1918 für das Kriegswaisenheim in Rodaun angefertigt und stellt den paarweisen Einzug der Tiere in die Arche Noah, bzw. deren Auszug aus derselben nach dem Ende der Sintflut dar. Ursprünglich erstreckte sich der Fries mit einer Gesamtlänge von mehr als 80 Metern über vier Räume des Rodauner Kinderheims. 1943 wurde er dort wegen Umbauarbeiten abgenommen und dem Historischen Museum der Stadt Wien samt Laskes originalen Hängeplänen übergeben.

Nach 75 Jahren wird nun erstmals eine größere Auswahl dieser Tiergemälde gezeigt. Einige davon wurden bereits in den vergangenen Jahren restauriert und so für die Zukunft gesichert, andere werden jetzt, quasi live, in der Ausstellung in Form von Schaurestaurierungen einer Reinigung und Festigung unterzogen.

BMW Zentrale München 1973, Karl Schwanzer, Foto Sigrid Neubert (c) Wien Museum, Karl Schwanzer-Archiv

Teil 3: Drei Bauten von Karl Schwanzer, fotografiert von Sigrid Neubert

Im Mai 2018 übernahm das Wien Museum das Karl Schwanzer-Archiv, einen der bedeutendsten und wertvollsten Architekten-Nachlässe des 20. Jahrhunderts in Österreich. Tausende Zeichnungen, Pläne und Fotos, Filme, Bücher, Modelle und Möbelstücke bieten einen Einblick in die Architektur- und Zeitgeschichte nach 1945. Das Wien Museum erschließt das Archiv in den nächsten Jahren wissenschaftlich und macht es öffentlich zugänglich.

Sigrid Neubert, eine der wichtigsten Architekturfotografinnen Deutschlands, hat mehrere Bauten Schwanzers dokumentiert. Für den dritten Raum zu „Gemma, Gemma“ wurden drei seiner Hauptwerke ausgewählt: das eigene Wohnhaus in Wien, die BMW-Bauten in München und die Österreichische Botschaft in Brasilia. Sie geben zugleich eine Vorschau auf die große Karl-Schwanzer-Ausstellung, die im neuen Wien Museum zu sehen sein wird.

Julius Tandler, Arzt und Gesundheitsstadtrat, 1930, Herbert Böckl (c) Wien Museum

Teil 4: Verein der Freunde des Wien Museums, Ankäufe von 1987 bis 2018

Der 1987 gegründete Verein der Freunde des Wien Museums unterstützt das Museum dabei, Wiens Geschichte lebendig zu halten und das reiche kulturelle Erbe der Stadt für zukünftige Generationen zu erhalten. Bei der zentralen Museumsaufgabe des Sammelns spielt die Unterstützung des Freundesvereins eine wichtige Rolle. Denn auch bei sinkenden Ankaufsbudgets bleibt der Anspruch des Universalmuseums unverändert, Zeugnisse der Geschichte zu erwerben.

Im vierten Raum wird eine Auswahl der Ankäufe, die durch den Verein erfolgten oder mit seinem finanziellen Zuschuss möglich wurden, gezeigt. Die große Vielfalt der Sammlungen des Wien Museums spiegelt sich in diesen Erwerbungen wider: Von Gemälden über Kupferstiche bis hin zu Pressefotos, Uhren oder Modeartikeln.

Tennisschläger Spear Head aus dem Besitz von Bruno Kreisky, um 1975 (c) Wien Museum

Teil 5: Eine Republiksgeschichte in zehn Objekten

Im fünften Raum der Ausstellung zollt man dem Jubiläum „100 Jahre Erste Republik Österreich 1918 – 2018“ Tribut.

In zehn Jahrzehnte aufgeteilt, wird für jedes dieser Jahrzehnte jeweils ein charakteristisches Objekt aus der Sammlung des Wien Museums präsentiert, unter anderem z.B. der Tennisschläger von Bruno Kreisky oder das Life Ball-Kleid 2014 von Conchita Wurst.

 

 

Mein Fazit: Eine Ausstellung, die Lust auf das Wien Museum „Neu“ macht, wirklich sehenswert!
An dieser Stelle: Obwohl mir das Wien Museum während der Umbauphase sehr fehlen wird – die besten Wünsche für eine komplikationsfreie Sanierung und ein tolles Wien Museum „Neu“!

Gemma, Gemma – Das Wien Museum im Aufbruch
im
Wien Museum Karlsplatz
Karlsplatz 8
1040 Wien

https://www.wienmuseum.at/de/ausstellungen/aktuell/ansicht/gemma-gemma-das-wien-museum-im-aufbruch.html

bis 3. Februar 2019
Dienstag bis Sonntag und Feiertag, jeweils 10.00 – 18.00 Uhr
Geschlossen: 25. Dezember 2018 und 1. Jänner 2019

Eintritt:
Erwachsene: € 10,00 / ermäßigt € 7,00
Kinder und Jugendliche unter 19 Jahre – Eintritt frei.
Jeden ersten Sonntag im Monat für alle Besucher – Eintritt frei.

Live-Restaurierungen:
Dienstag bis Sonntag und Feiertag, jeweils 14.00 – 18.00 Uhr
Sonntag, 6. Jänner 2019 und 3. Februar 2019, 10.00 – 18.00 Uhr


Startfoto: Arche Noah Fries-Detail 1918, Oskar Laske © Wien Museum

Daten- und Bildquelle: © Wien Museum Karlsplatz, https://www.wienmuseum.at/
Mit bestem Dank für die freundliche Unterstützung.

 

 



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