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Ausstellungen zum Jubiläum: „300 Jahre Maria Theresia“

Bildnis in Witwentracht an einem Schreibtisch sitzend. Aquarell auf Elfenbein, unbekannter Künstler um 1770. Wien, Hofburg, Präsidentschaftskanzlei.

Strategin – Mutter – Reformerin

Am 13. Mai 2017 jährt sich der Geburtstag der großen Regentin Maria Theresia zum 300. Mal. Ihre 63 Lebensjahre, von denen Maria Theresia 40 Jahre lang die Regierungsgeschäfte innehatte, waren geprägt von zahlreichen Reformen und Neuerungen, von familiären und politischen Höhe- und Tiefpunkten, von Kriegen und Friedensschlüssen. Die große Sonderausstellung, die bis 29. November 2017 an vier Standorten in Wien und Niederösterreich zu sehen sein ist, setzt sich einfühlsam mit dem Menschen und der Herrscherin auseinander. – Mit Maria Theresia als Habsburgs mächtigste Frau befasst sich bis 5. Juni 2017 außerdem eine ebenfalls sehr sehenswerte Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Ich kann nur empfehlen: Nicht verpassen, alle Standorte vormerken und ins Zeitalter Maria Theresias eintauchen.

Happy Birthday, Eure Majestät!

Ausstellung Schloss Niederweiden (c) Martina Siebenhandl für SKB

Im Fokus der umfangreichen Ausstellung stehen die Person und das Leben der Regentin, Licht- und Schattenseiten der Frau und Herrscherin, gegliedert in vier Themenbereiche und perfekt organisiert von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) und dem Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). Die vier Schauplätze können sich wahrhaftig sehen lassen: Die Sonderausstellung anlässlich des 300. Geburtstages von Maria Theresia läuft bis 29. November 2017 in den Marchfeldschlössern Hof und Niederweiden, im Hofmobiliendepot-Möbel Museum Wien und in der Kaiserlichen Wagenburg Wien.

Schloss Hof: Bündnisse und Feindschaften

Maria Theresia wird als durchaus ambivalente Politikerin gezeigt. Am Beginn der Ausstellung steht die „Pragmatische Sanktion“, die die weibliche Erbfolge und die Unteilbarkeit der habsburgischen Gebiete regelte. Maria Theresias Regierungsantritt nach dem plötzlichen Tod von Kaiser Karl VI. war dennoch schwierig. Der österreichische Erbfolgekrieg gegen Bayern, Sachsen, Preußen und Frankreich prägte die ersten Jahre der Regentschaft. Doch der frühere Feind Frankreich wurde zum Verbündeten. In dieser Konstellation begann 1756 der „Siebenjährige Krieg“, dessen Ausmaße in Europa und den Kolonien in Amerika und Indien in der Ausstellung gezeigt werden.

Schloss Hof, Schloss Hof 1, 2294 Schloßhof, www.schlosshof.at
Öffnungszeiten:  15. März – 29. November 2017, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr

Schloss Niederweiden: Modernisierung und Reformen

Die Reformen Maria Theresias waren wesentlich nachhaltiger als ihre militärisch-politischen Erfolge oder Niederlagen. Von der Universitätsreform über dieMilitärreform und Gründung der Militärakademie in Wiener Neustadt, bis hin zur Einführung der allgemeinen Schulpflicht samt der zahlreichen von Maria Theresia gegründeten Bildungseinrichtungen (z.B. das Theresianum, die Veterinärmedizinische Universität, die Montanuniversität oder die Kunsthochschule).

Mit der Reform von Staat, Steuerwesen, Verwaltung, Schule, Universitäten und Militär setzte Maria Theresia wesentliche Schritte zur Modernisierung ihres Reiches. Gleichzeitig stand sie selbst als erzkatholische Herrscherin der Aufklärung zum Teil skeptisch gegenüber.

Schloss Niederweiden, Niederweiden 1, 2292 Engelhartstetten, www.schlosshof.at
Öffnungszeiten: 15. März – 29. November 2017, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr

Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien: Familie und Vermächtnis

Maria-Theresia im gelben Kleid, Alois Hans Schram,1894 (c) BMobV, Foto-Tina Haller

Im ersten Teil der Ausstellung begegnet man der „Witwe Maria Theresia“ und kann sich ein Bild über die zahlreichen literarischen, musikalischen oder Skulptur-Denkmäler machen. Weitere Höhepunkte der Schau stellen die „Bildpolitik“ als Legitimation der Herrschaft und die „Familie als politisches Geschäft“ dar. Maria Theresia brachte 16 Kinder zur Welt, die der über weite Strecken glücklichen Beziehung zu Franz I. Stephan zu verdanken sind. Maria Theresia regierte vor, während und nach ihren Schwangerschaften mit eiserner Selbstdisziplin. Die „Schwiegermutter Europas“ verheirate alle Kinder, bis auf Maria Christina, politisch gewinnbringend. Ein weiterer Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Umbau, der Innenausstattung und der Gartengestaltung des Schlosses Schönbrunn.

Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien, Andreasgasse 7, 1070 Wien, www.hofmobiliendepot.at
Öffnungszeiten: 15. März – 29. November 2017, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr

Kaiserliche Wagenburg Wien: Frauenpower und Lebensfreude

Für Maria Theresia waren die Rechte, die ihr als Herrscherin zustanden, selbstverständlich, sie verteidigte sie vehement gegen alle Angriffe. Sie überschritt damit Grenzen, die die Gesellschaft ihrer Zeit Frauen auferlegte, ohne diese grundsätzlich in Frage zu stellen. Die enorme Akzeptanz, die sie in der Bevölkerung fand, lag auch darin, ihre Weiblichkeit offen zu leben und dennoch ausgeprägte „männliche“ Herrschertugenden an den Tag zu legen.

Die junge Maria Theresia war bekannt dafür, dass sie gerne und ausgelassen feierte und tanzte. Sie liebte außerdem das Reiten, was für Frauen ihrer Zeit höchst ungewöhnlich war. Verpassen Sie nicht das erstmals öffentlich gezeigte barocke Reitzeug der Monarchin, sowie virtuelle Installationen und eine  opulente Prozession kunstvoller Gefährte mit prächtigem Pferdegeläute. Der Gestaltung von Prunkfahrzeugen kam stets größte Bedeutung zu. Damit stellte die Dynastie bei öffentlichen Einzügen ihre beeindruckende Stärke publikumswirksam zur Schau.

Kaiserliche Wagenburg Wien, Schloß Schönbrunn, 1130 Wien, www.kaiserliche-wagenburg.at
Öffnungszeiten: 15. März – 29. November 2017, täglich von 09.00 bis 17.00 Uhr

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Kuratorenführungen und Kammerstücken vervollständigt die große Jubiläumsausstellung.

Weitere detaillierte Informationen finden Sie auf www.mariatheresia2017.at .

Maria Theresia im pelzverbrämten Kleid, J.E.Liotard, 1743 (c) SKB_OeNB_A.E.Koller_Artwork-Hannes Eder

TIPP 1:
Kombiticket für alle 4 Ausstellungen: € 29,00 für Erwachsene, € 16,00 für Kinder von 6 – 18 Jahren.

TIPP 2:
Planen Sie für die beiden Marchfeldschlösser Hof und Niederweiden ausreichend Zeit ein, speziell, wenn Sie mit Kindern unterwegs sind. Neben der Maria Theresia-Ausstellung gibt es in Schloß Hof einen wunderschönen Gutshof mit verschieden Gärten (auch zum Kosten von Früchten – je nach Jahreszeit), verschiedene Tiere zum Ansehen und Streicheln, Spielplätze und mehr. Die schönen Gartenanlagen laden selbstverständlich auch Erwachsene zum Verweilen und Relaxen ein.

TIPP 3:
Verbinden Sie die Wagenburg mit einer Schlossbesichtigung oder mit einem Tierparkbesuch – je nach Wetter.

TIPP 4:
Schlendern Sie im Hofmobiliendepot auch durch die weiteren Ausstellungsräume, es gibt viele „Schätze“ zu sehen, Möbel zum „Probesitzen“ und Einblicke in die Filmwelt von „Sissi“.

 

Außerdem empfehle ich folgende Sonderausstellung zum „runden“ Geburtstag der Monarchin:

Maria Theresia: Habsburgs mächtigste Frau

Maria Theresia im Familienkreis, Mezzotinto von Johann Gottfried Haid nach Gemälde von Martin van Meytens, 1760 © Österreichische Nationalbibliothek

noch bis 5. Juni 2017
im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek

Sie wurde nie zur Kaiserin gewählt oder gar gekrönt – trotzdem war sie die „Landesmutter“, die den Zusammenhalt der Völker garantierte, und ein Mythos, der bis heute nachwirkt. Die Sonderausstellung in der Nationalbibliothek zeigt die Person Maria Theresia in all ihren Facetten. Der Prunksaal selbst ist ebenfalls einen Besuch wert.

TIPP 5 – ein Highlight, das man sich unbedingt terminlich vormerken sollte:
Vom 4. bis 23. April gibt es die einmalige Gelegenheit, das Erbhuldigungswerk mit seinem kostbaren Einband aus Seiden- und Goldfäden aus nächster Nähe zu bestaunen (aus konservatorischen Gründen zeitlich begrenzt). Der über einen Meter lange „Erbhuldigungszug“, ist über die gesamte Ausstellungsdauer zu sehen.

Weitere Details zur Ausstellung finden Sie HIER.

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10.00 – 18.00, Donnerstag 10.00 – 21.00 Uhr
Eintritt € 7,00 für Erwachsene, für alle unter 19 Jahren ist der Eintritt frei.

TIPP 6:
Wer dem 300. Geburtstag von Maria Theresia ein ganzes Wochenende widmen möchte, ist in den Schick Hotels in Wien bestens aufgehoben. Nützen Sie die zentrale und verkehrsgünstige Lage der fünf charmanten Privathotels und genießen Sie Tradition und Wiener Gastlichkeit in verschiedenen Spielarten.

 

Titelbild: Bildnis in Witwentracht an einem Schreibtisch sitzend. Aquarell auf Elfenbein, unbekannter Künstler um 1770.
Wien, Hofburg, Präsidentschaftskanzlei © Österreichische Nationalbibliothek

Daten- und Bildquellen: © Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., KHM-Museumsverband,  Österreichische Nationalbibliothek.

Mit bestem Dank für die freundliche Unterstützung.

 



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