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Franz Joseph – Ausstellungen in Wien zum 100. Todestag 2016

Zur Audienz beim Kaiser

Am 21. November 2016 jährt sich der Todestag Kaiser Franz Josephs zum 100. Mal. In seinen 86 Lebensjahren, wovon Franz Joseph 68 Jahre lang die Habsburgermonarchie regierte, gab es sowohl politisch als auch privat Höhen und Tiefen, Erfolge und Niederlagen. Die große Sonderausstellung, die bis 27.11.2016 an vier Standorten und Lebensstationen des Kaisers in Wien und Niederösterreich zu sehen ist, setzt sich einfühlsam und zugleich kritisch mit der Person des Kaisers auseinander. – Mit Kaiser Franz Joseph als öffentliche Person befasst sich außerdem eine ebenfalls sehr sehenswerte Ausstellung in der Österreichischen Nationalbibliothek. – Ich persönlich liebe Geschichte, speziell die österreichische und bin von der Vielfalt und Qualität der Ausstellungen an allen Standorten begeistert, weshalb ich Ihnen diese hier näherbringen möchte.

Es bleibt ihm nicht(s) erspart

Plakatsujet zur Franz Joseph-Ausstellung 2016 (c) Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

Plakatsujet zur Franz Joseph-Ausstellung 2016 (c) Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.

Am 18. August 1830 erblickte Franz Joseph Karl von Österreich in Schönbrunn das Licht der Welt – und schon bei der Geburt war sein Lebensweg geplant und seine Laufbahn als Kaiser vorherbestimmt. Mit jungen 18 Jahren trat Franz Joseph I. die Herrschaft über einen Vielvölkerstaat an, in dem es rumorte, die Zeichen standen auf Umbruch, Revolution, Selbstbestimmung und Erneuerung. Eine unruhige Zeit, die Franz Joseph mit Härte und Disziplin bewältigte. Seine Politik ließ viele Probleme ungelöst und trug damit langfristig zum Untergang der Monarchie bei. Dennoch galt und gilt Franz Joseph noch heute als Fixpunkt und stabiles Symbol seines Reiches. Der Glanz des Kaiserhauses vermochte wohl vieles zu überdecken.

Franz Joseph – zum 100. Todestag des Kaisers 1830 – 1916

Im Fokus der umfangreichen Hauptausstellung (noch bis 27. November 2016) steht die Person und das Leben des Monarchen, gegliedert in vier Themenbereiche und perfekt organisiert von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. in Zusammenarbeit mit der Kaiserlichen Wagenburg Wien, der Bundesmobilienverwaltung und Schloss Niederweiden:

Mensch & Herrscher
Schloß Schönbrunn, Wien, täglich 9.00 – 17.00 Uhr

SKB_FJ_Schönbrunn_(c) Martina Siebenhandl_10

SKB_FJ_Schönbrunn_(c) Martina Siebenhandl_10

Speziell für die Franz Joseph-Ausstellung öffnet Schloß Schönbrunn mit den sogenannten „Weißgoldzimmern“, „Berglzimmern“ und dem „Kronprinzenappartement“ Bereiche, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind. Dieser Teil der Ausstellung widmet sich der Person Franz Joseph, seiner Familie, Kindheit und Erziehung und den großen Ereignissen seines Lebens: Von der Thronbesteigung 1848, über die Ehe mit Elisabeth, den Selbstmord seines Sohnes Kronprinz Rudolf bis hin zur Niederlage in Königgrätz oder den Ausgleich mit Ungarn. Dem Beginn des 1. Weltkrieges widmet man sich ebenso wie Franz Joseph als Sohn, strengen Vater oder begeisterten Großvater.

Repräsentation & Bescheidenheit
Kaiserliche Wagenburg Wien, täglich 9.00 – 17.00 Uhr

Kutschen und Kleider des Monarchen stehen in der Kaiserlichen Wagenburg im Mittelpunkt des Geschehens.  Prunkwägen und Festkleider führen vor Augen, wie beeindruckend  Ereignisse wie die Hochzeit des Kaisers mit Elisabeth (1854), die Krönung in Ungarn (1867) und die  feierliche Bestattung (1916) vor sich gingen.

Fest & Alltag
Hofmobiliendepot-Möbel Museum Wien, täglich 10.00 – 18.00 Uhr

Die vielzitierte Bescheidenheit Franz Josephs steht in krassem Gegensatz zum prunkvollen Lebensstil, der ihm aufgrund seines Standes auferlegt war. Bälle und ausgedehnte Reisen gehörten zu seinem Alltag. Einen kritischen Blick wirft man hier außerdem auf den Mythos Franz Josephs in den „Sissi“-Filmen und auf den bis heute andauernden „Kaiserkult“.

Jagd & Freizeit
Schloss Niederweiden, Niederösterreich, täglich 10.00 – 18.00 Uhr

Das bisher nur an den Wochenenden geöffnete kaiserliche Jagdschloss Niederweiden im Marchfeld ist während der Dauer der Franz Joseph-Ausstellung täglich zu besichtigen. Schon seit früher Jugend war Franz Joseph – neben seiner Begeisterung für alles Militärische – auch begeisterter Jäger. Neben der persönlichen Beziehung Franz Josephs zum „Weidwerk“ werden die habsburgischen Jagdgebiete, insbesondere Bad Ischl, näher beleuchtet. Weitere Schwerpunkte: Jagdgesellschaften und ihre politische Bedeutung, sowie die Jagdleidenschaft anderer Habsburger, die Jagdverwaltung und die Aufzeichnungen der „Strecke“ Franz Josephs.

Weitere detaillierte Infos unter: http://www.franzjoseph2016.at

TIPP 1:
Kombiticket
für alle 4 Ausstellungen kaufen:
€ 25,00 für Erwachsene, € 16,00 für Kinder von 6 – 18 Jahren.

TIPP 2:
Auf der Website der Hauptausstellumg finden Sie auch zwei sehr interessante virtuelle Ausstellungen zu den Themen „Die Welt der Habsburger“ und „Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie“.

 

Der ewige Kaiser. Franz Joseph I. 1830 – 1916

Ausstellungsplakat (c) Österr.Nationalbibliothek

Ausstellungsplakat (c) Österr.Nationalbibliothek

Als Franz Joseph am 21. November 1916 starb, war sein seit Generationen allgegengewärtiges Gesicht die einzige Konstante des zerfallenden Habsburgerreiches. Von Kindheit an war Franz Joseph eine öffentliche Figur. Bis zu seinem Tod war er wohl die am meisten abgebildete Person des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung, zu sehen bis 27. November 2016 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek, dokumentiert die politische Propaganda, die mit den Bildern des Kaisers schon zu dessen Lebzeiten betrieben wurde. Geschenke, Bücher und Zeitschriften, vor allem aber Fotos und Grafiken spiegeln die Verehrung wider, die dem Kaiser entgegengebracht wurde. Persönliche Objekte aus den Nachlässen von Katharina Schratt und Erzherzogin Maria Theresia von Braganza, sowie Schreiben Franz Josephs an seine Mutter und an seine „Sisi“ erlauben einen Blick hinter die Kulissen. Erstmals öffentlich zu sehen sind auch die 2015 entdeckten Abschiedsbriefe von Mary Vetsera.

Ein Höhepunkt ist die 10 Meter lange Bildwand mit 86 Porträts aus 86 Lebensjahren des Kaisers, vom Baby bis zum Greis, begleitet von wichtigen Stationen seines Lebens. In der Österreichischen Nationalbibliothek befinden sich heute mehr als 10.000 Fotografien und Lebensdokumente Franz Josephs.

Weitere Details und Infos unter: http://www.onb.ac.at/ausstellungen/kfj/

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag 10.00 – 18.00, Donnerstag 10.00 – 21.00 Uhr
Sommeröffnungszeiten im Juni, Juli, August, September:
Täglich 10.00 – 18.00, Donnerstag 10.00 – 21.00 Uhr

Eintritt: € 7,00 für Erwachsene, für alle unter 19 Jahren ist der Eintritt frei.

TIPP:
Die Österreichische Nationalbibliothek hat noch mehr zu bieten. Die weiteren Museen, wie z. B. das Papyrusmuseum, das Globenmuseum oder das neue Literaturmuseum sind ebenfalls einen Besuch wert.

 

Ich hoffe, die Ausstellungen begeistern Sie ebenso wie mich.
Um es mit den Worten Kaiser Franz Josephs zu sagen: „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.“

 

Daten- und Bildquellen: © Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.Österreichische Nationalbibliothek.
Mit bestem Dank für die freundliche Unterstützung.

 

 



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