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Wien-Blog der Schick Hotels & Restaurants
 

Wiener Weihnachtskekse – Weihnachtsgenuss mit Tradition

Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung? Wenn nicht, haben Sie schon Kekse gebacken? Die Frage scheint nur auf den ersten Blick ohne Zusammenhang, doch ich versichere Ihnen: Strömt erst einmal der Duft der selbstgebackenen Weihnachtskekse durch Ihre Wohnräume, stellt sich die entsprechende Stimmung von selbst ein. Auch in den Schick Hotels & Restaurants gehören die süßen Begleiter der (Vor-)Weihnachtszeit zu jeder Weihnachtsfeier und den Festtagsmenüs. Ob traditionell oder modern, Kekse, Konfekt oder Stollen – es wird einem warm ums Herz (und im Magen), wenn die süßen Advent- und Festtagsbegleiter auf den Tisch kommen.

Ursprünge und Geschichte

Schon die alten Ägypter legten ihren Toten kleine Honigkuchen ins Grab, und auch in Indien bereitete man bereits um 3000 v. Chr. handliche Bissen aus Nougat und Marzipan.

Kekse nach heutigem Verständnis haben ihren Ursprung im alten Rom. Dort entstand im 3.
Jahrhundert v. Chr. das sogenannte Waffelbiskuit, das ungesüßt hergestellt wurde.

Die Kelten feierten in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember die Wintersonnenwende. Ausgrabungen und frühe bildliche Darstellungen belegen, dass sie flache Fladen aus gemahlenen Getreidekörnern und Honig buken, die sie vor bösen Dämonen schützen und als Opfergabe die Götter gnädig stimmen sollten.

Das aufkommende Christentum übernahm diese Traditionen, änderte aber die Bedeutung der Formen. Statt Opfer- und Gebildebroten wurden nun “Weihnachtsbrote” (Christstollen) gebacken. Kekse in Tierform erinnerten an die Tieropfer der altchristlichen Zeit.

Die ersten Weihnachtskekse, wie wir sie heute noch kennen, wurden vermutlich in mittelalterlichen Klöstern hergestellt. Die Klöster handelten auch mit zu jener Zeit seltenen Gewürzen aus dem Orient wie Zimt, Nelken, Muskat, Ingwer und Kardamom. Der religiöse Hintergrund der Geburt Jesu bot ausreichend Anreize für die festliche Bäckerei.

Man vermutet auch, die Weihnachtsbäckerei gehe auf den Aberglauben zurück, dass man in den Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr die bösen Geister der „Wilden Jagd“ vertreiben könne, indem man sie mit Süßem mild stimme.

Das Backen der heute üblichen Kekse entwickelte sich parallel zum Konsum von Kaffee, Tee und Kakao im 17./18. Jahrhundert. Seit der Gründung des ersten Wiener Kaffeehauses 1684 entstanden unzählige Gebäckarten, die mit ihren Zutaten und Füllungen das Aroma, den Duft und den Genuss des Kaffees betonen sollten.

Kekse waren vor allem bei den gesellschaftlich höher gestellten Damen beliebt, die diese bei ihren Kaffeekränzchen anboten. Wie alle Konditorwaren, waren Kekse bis ins 19. Jahrhundert auf Grund der hohen Preise der Grundprodukte wie Zucker, Mandeln und Kakao ein Luxusgebäck. Erst als es möglich wurde, billigeren Zucker aus der Zuckerrübe zu gewinnen, verbreitete sich das Backen von Keksen auch in den einfachen Haushalten. Die heute zu Weihnachten üblichen Kekse gehen wohl überwiegend auf die Biedermeierzeit und auf die Wiener Ringstraßenepoche zurück.

Die Lieblingskekse der Österreicher

Die klassischen Vanillekipferl liegen in der Beliebtheitsskala an erster Stelle, gefolgt von Linzer Augen und Rumkugeln. Kokos- und Nussbusserl, sowie Mürbteigkekse vervollständigen das Ranking der Top 5.

Hier ein paar Details dazu:

Vanillekipferl:Vanillekipferl
Jahrhundertelang war die Vanille eines der teuersten und edelsten Gewürze der Welt. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten die Chemiker Wilhelm Haarmann und Ferdinand Tiemann einen synthetischen und billigeren Ersatz für Vanille, das sogenannte „Vanillin“. Das Vanillekipferl entwickelte sich daraufhin rasch zum erfolgreichsten aller Weihnachts- und Teebäckereien.

Linzer Augen:
Linzer Augen bestehen aus zwei Scheiben Mürbteig, die mit Marmelade zusammengeklebt werden. Die obere Scheibe hat je nach Größe ein Loch in der Mitte oder drei Löcher.

Makronen (Busserl):
Mandelmakronen, kurz Makronen, entstanden im 8. Jahrhundert in den venezianischen
Klosterküchen. Ihre Form ging angeblich auf die Form des Bauchnabels eines Mönchs zurück. Im 16. Jahrhundert kamen sie im Gepäck der aus Florenz stammenden Königin Frankreichs Katharina von Medici nach Frankreich. So wurde ihre Herstellung über Italien
hinaus bekannt.
In Wien werden Makronen auch „Mandelbusserl“ und Kokosmakronen „Kokosbusserl“
genannt.

Tee- und Weihnachtsbäckerei:
Unter Tee- und Weihnachtsbäckerei versteht man knuspriges oder mürbes Kleingebäck, das in verschiedenen Formen und aus unterschiedlichsten Teigen und Massen hergestellt wird.
Welche Kekse und Weihnachtsbäckereien auch immer Sie am liebsten backen und essen – das Weihnachtsgebäck gehört untrennbar zum Advent und zur Weihnachtszeit. Der Dichter und Schriftsteller James Krüss brachte das mit seinem lustigen Gedicht „Die Weihnachtsmaus“ auf den Punkt, mit einem kleinen Auszug daraus wünsche ich Ihnen herzlichst
FROHE FESTTAGE (MIT köstlichen Weihnachtskeksen, OHNE Weihnachtsmaus)!

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab´ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.

(Aus: James Krüss „Die Weihnachtsmaus“, vollständig nachzulesen beispielsweise unter
http://weihnachten.tagesspiegel.de/die-weihnachtsmaus.html ,
Infos zu James Krüss unter https://de.wikipedia.org/wiki/James_Kr%C3%BCss )

 

Quellen:
Tee- und Weihnachtsbäckerei, Registernummer: 183,
Autoren: Dipl. Päd. Ludwig Mann, Daniela Trenker B.A., Mag. Doris Reinthaler, Mag. Eva Sommer https://www.bmlfuw.gv.at/ ;
Felber Bäckerei http://www.felberbrot.at/ .

 



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